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Off Pocket: Die Handyhülle für den Edward Snowden in dir

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Die “Off Pocket” Handyhülle will jeden Spionageversuch von welcher Seite auch immer blockieren: Mobiltelefon rein, fertig. Der Ideengeber dahinter ist bereits bestens bekannt für andere Anti-Überwachungsprojekte.

Off Pocket. Foto: © Adam Harvey / offpocket.com

Off Pocket. Foto: © Adam Harvey / offpocket.com

Mit einem Handy oder Smartphone trägt jeder von uns freiwillig ein Überwachungsgerät mit sich herum, wie es sich George Orwell nicht besser hätte ausdenken können. Wer uns verfolgen will, kann es orten lassen. Und das Mikrofon heimlich einzuschalten, soll kein Problem darstellen, wie man so hört. Manche werden sagen: Dann schalte ich es eben aus. Aber auch das reicht nicht. Wer wirklich sicher gehen will, muss den Akku herausnehmen.

Weil das wiederum sehr umständlich und zeitraubend ist, hat Adam Harvey gemeinsam mit Johanna Bloomfield “Off Pocket” entwicklt. Diese stylishe Handyhülle schirmt nach ihren Angaben alle entsprechenden Signale ab. Das macht das Leben für Geheimnisträger auf der Flucht gleich viel einfacher. Schöne neue Welt.

Off Pocket
Off Pocket. Foto: ©Adam Harvey / offpocket.comoff-pocket-02off-pocket-03
Zum Starten der Fotostrecke auf ein Bild klicken (9 Bilder)

Adam Harvey kennt man bereits von anderen Projekten zum gleichen Themenbereich. “Stealth Wear” gehört dazu. Ein Beispiel: das Anti-Drohnen-Cape. Es ist aus einem Metall-Stoff-Gemisch hergestellt und soll Überwachung mit Wärmebildern verhindern, wie sie eben unter anderem in Drohnen zum Einsatz kommt. Daneben hat er mit CV Dazzle Aufmerksamkeit erregt: Hier geht es darum, wie man mit Schminke und Frisur automatische Gesichtserkennung überlisten kann.

An “Off Pocket” hat Adam Harvey nun bereits seit 2011 gearbeitet. Zuerst setzte er es als abgeschirmte Gesäßtasche an einer Hose um. Das funktionierte, war aber zu teuer und zu schwer zu produzieren. Also begann er mit Handyhüllen zu experimentieren und brachte sich selbst das Nähen bei. Im Jahr 2012 traf er schließlich auf die Modedesignerin Johanna Bloomfield. Seitdem haben sie zahlreiche Materialkombinationen und Formen ausprobiert. Als sie Anfang des Jahres ein erstes Modell im Rahmen einer “Stealth Wear”-Ausstellung zeigten, war die Resonanz offenbar überwältigend. Sie haben weiter geforscht und ausprobiert und sind nun so weit, Off Pocket einer breiten Öffentlichkeit anzubieten und machen das über Kickstarter.

Hier das Werbevideo zum Projekt:

Adam Harveys Projekte bewegen sich zugleich in Technik, Mode und Kunst. Natürlich kann man die Frage stellen, wer denn bitteschön so wichtig ist, dass er oder sie sich mit solchen Maßnahmen schützen müsste. Natürlich kann man zudem in Frage stellen, ob Adam Harvey mit seinen Ideen und nun auch konkreten Produkten nicht zugleich Verbrechern hilft. Diese Frage zieht sich schließlich durch die gesamte Diskussion rund um die immer aufwändiger und umfangreicher werdende staatliche Überwachung. Adam Harvey stellt dem das Recht auf Privatsphäre entgegen. Und er hält es generell für eine gute Idee, gelegentlich einfach nicht erreichbar zu sein, sozusagen von der Bildfläche zu verschwinden. Dazu muss man nicht Edward Snowden sein.

Wer das ebenfalls möchte, bekommt sein Off Pocket via Kickstarter für umgerechnet rund 75 Euro inklusive Versandkosten. Im Oktober 2013 sollen die ersten ausgeliefert werden.

Weitere Informationen hier auf der Kickstarter-Projektseite und der offiziellen Website.


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